Nicht-operative Verfahren zur Gesichtsverjüngung haben langanhaltende Effekte auf Gewebsebene. Die “Nebenwirkungen” einiger dieser Verfahren können zukünftige Facelift-Operationen beeinflussen. Oftmals sind diese Effekte negativ.

Bei der Planung und Durchführung von Operationen ist es entscheidend, vorherige nicht-operative ästhetische Verfahren zu berücksichtigen. Wenn Sie an einer solchen Wegkreuzung stehen, stellen Sie sicher, Ihren Facelift-Chirurgen über alle früheren medizinischen ästhetischen Eingriffe, die Sie durchgeführt haben, umfassend zu informieren.

Obwohl ich nicht jedes nicht-operative Verfahren in diesem Artikel auflisten kann, kann ich Ihnen eine allgemeine Vorstellung vermitteln, indem ich häufig durchgeführte Verfahren hervorhebe.

Füllstoffe:

Permanente Füllstoffe (wie Silikon, PMMA, Aquafilling usw.) haben nachteilige Auswirkungen auf alle chirurgischen Eingriffe im Gesicht. Permanente Füllstoffe führen zu Verklebungen und Narbengewebe im Gewebe. Die Ebenen, die die Gewebe trennen, werden gestört. Besonders bei SMAS-Unterschicht-Techniken trennen wir die Gesichtsgewebe von den darunter liegenden Nerven und Muskeln mit mikrochirurgischer Präzision. Permanente Füllstoffe im injizierten Bereich machen eine solche chirurgische Präzision unmöglich. Wenn ein permanenter Füllstoff während der Operation infiziert wird, kann dies zu resistenten Infektionen führen, die Gewebeschäden nach der Operation verursachen. Aus diesem Grund akzeptiere ich keine Patienten mit permanenten Füllstoffen in ihrem Gesicht für eine Operation.

Füllstoffe, die die Bildung von Narbengewebe im Gewebe auslösen, können auch Verklebungen in tiefen Gewebeschichten verursachen. Wenn von “intelligenten” Füllstoffen gesprochen wird, die “neue Kollagenbildung” fördern, ist dieses neue Kollagen oft ein anderer Name für Narbengewebe im Gewebe. Patienten, die “intelligente” Füllstoffe erhalten haben, sind möglicherweise keine Kandidaten für Techniken wie die Deep-Plane-Facelift-Technik. Ich informiere meine Patienten, dass ich die Operation möglicherweise auf eine oberflächlichere Ebene anpassen muss, wenn ich während der Operation Störungen in den tiefen Gewebsebenen bemerke. Wenn der Patient versteht, dass der endgültige Operationsplan sich während des Eingriffs entwickeln könnte, fahre ich mit der Operation fort. “Intelligente” Füllstoff-Injektionen nehmen die Freiheit, Techniken wie die Deep-Plane- oder HighSMAS-Facelifts zu wählen.

Glücklicherweise werden die genannten Füllstoffe selten verwendet. Wir begegnen oft auf Hyaluronsäure basierenden Füllstoffen (Juvederm, Restylane, Teosyal, Belotero usw.). Diese Füllstoffe komplizieren die Operation nicht und können sie sogar erleichtern. Der einzige Nachteil von auf Hyaluronsäure basierenden Füllstoffen ist ihr Potenzial, lokale Schwellungen zu bewahren und nach der Operation längere Zeit Schwellungen zu verursachen. Unter-Augen-Füllstoffe können beispielsweise zu verlängerten Schwellungen um die Injektionsstelle herum in den 3-6 Monaten nach der Operation führen. Daher ist es manchmal notwendig, diese Füllstoffe vor oder nach der Operation aufzulösen.

Technologien, die Energie auf die Haut oder subdermale Schichten übertragen:

Anwendungen, die Energie auf die Haut übertragen und Verbrennungen in den tieferen Schichten verursachen, können die Blutzirkulation der Haut negativ beeinflussen.Verfahren wie ND: YAG-Laser oder CO2-Laser können bei wiederholten Sitzungen die kapillare Durchblutung der Haut stören, was zu Ausdünnung und verminderter Elastizität der Haut führen kann. Patienten mit solcher Vorgeschichte sollten oberflächliche chirurgische Techniken aufgrund eines erhöhten Risikos für Gewebeverlust vermeiden. Technologien, die Energie auf die subdermalen Schichten auftragen, können die SMAS-Schicht beschädigen. Fokussierter Ultraschall, Nadel-Radiofrequenz und ähnliche Techniken können Verklebungen und Verhärtungen in oberflächlichen Muskel- und Bindegewebsschichten verursachen. Bei Patienten, die diese wiederholten Sitzungen hatten, kann es technisch anspruchsvoll sein, Deep-Plane-Facelifts oder HighSMAS-Techniken durchzuführen.

Einige subdermale Energieanwendungstechnologien schmelzen die sehr dünne kompakte Fettschicht direkt unter der Haut. Diese Schicht ist entscheidend für die Oberflächenqualität. Bei Patienten mit oberflächlichem Gewebeverlust können möglicherweise vor und nach der Operation Mikrofetttransplantationssitzungen erforderlich sein, um diese kompakte Fettschicht wiederherzustellen. Dies verursacht zusätzliche Sitzungen und Kosten.

Fadenliftings:

Anwendungen von Fäden oder Netzen mit resorbierbaren Fäden haben nur wenig Einfluss auf die Operation. Verfahren mit permanenten Fäden beeinträchtigen jedoch Techniken wie Deep-Plane-Facelifts oder HighSMAS-Techniken nachteilig. Permanente Fadenmaterialien können Nerven oder Muskeln durchstechen und sind möglicherweise nicht entfernbar. Der Übergang von oberflächlichen zu tiefen Gewebsebenen wird schwierig. Implantatmaterialien wie permanentes Silikon, das bei Verfahren wie dem französischen Fadenlifting verwendet wird, können “Nerven” im Gewebe imitieren und die chirurgische Präparation erschweren. Daher werden Operationen bei Patienten mit solchen Implantaten komplexer, was zu erhöhten Operationskosten führt.

Botox:

Botox-Injektionen in den Massetermuskel verschlanken das Gesicht von der Seite und stören den Übergang zwischen der Wange und dem Nacken. Es sei denn, es gibt eine starke Indikation, empfehlen wir dies nicht für alternde Patienten. In dieser Gruppe kann die Kontur des Kiefers und des Halses nach einer Facelift-Operation möglicherweise nicht optimal sein.

Konstante Botox-Injektionen in den vorderen Muskel in der Stirn können den Muskel signifikant abschwächen und zu einer Absenkung der Augenbrauen führen. Gesenkte Augenbrauen in Kombination mit den während eines Facelifts angehobenen Geweben können zu einer Überfüllung im Schläfenbereich führen. In solchen Fällen ist die Kombination einer Augenbrauenlifting-Operation mit einer Facelift-Operation vorteilhaft.

Schließlich kann es bei Infiltration von Botox in den Schläfenbereich und Verursachung von Muskelatrophie im temporalen Kaumuskel erforderlich sein, 2-3 Sitzungen der Fetttransplantation vor oder nach der Operation durchzuführen, um die Vertiefung im Schläfenbereich zu korrigieren.

Bei der Diskussion potenzieller Ergebnisse von nicht-operativen Verfahren mag es so erscheinen, als ob ich gegen alles Nicht-Operative bin. Ich bin nicht gegen diese Verfahren. Ich verabreiche auch Füllstoffe und Botox. Die Transparenz ist jedoch entscheidend. Diese Verfahren haben Vor- und Nachteile. Ein erfahrener Chirurg, der auf Gesichtsverjüngung spezialisiert ist, wird Ihre Vorgeschichte mit nicht-operativen Verfahren bewerten und die beste Behandlungsstrategie für Sie festlegen. Manchmal mag diese Strategie nicht perfekt mit Ihren Wünschen oder der “idealsten Behandlung” übereinstimmen, aber die Sicherheit des Patienten hat immer Vorrang. Denken Sie daran, Ihren Chirurgen umfassend zu informieren.

Bleiben Sie gesund, bleiben Sie schön.

Mit herzlichen Grüßen,

O.B